Jelena Saslawskaja. Dе nachdichtung von A. Filyuta M. Kniep
„Es gibt kein Glück auf Erden. Es gibt nur Frieden und Freiheit“.
S. Puschkin
* 1 *
Notizen am Rande des Krieges.
Soldaten, geschrieben in eine Schützengrabenzeile,
Wie Buchstaben. Du
Bist einer von ihnen.
Und meine Epistel
Wirst du kaum lesen.
Vielleicht
Später einmal.
Komm lebendig zurück.
Dann werden wir unsere Briefe wieder lesen.
Und danach noch einmal.
Die Erinnerung soll es bewahren,
Das lebendige Wort wird uns zusammenführen.
Aufsteigend aus dem Inneren der Kehle,
Wie ein Kuss, wie ein leichter Atem.
* 2 *
Notizen am Rande des Krieges.
Du schreibst sie, voll von wütender Entschlossenheit und Mut,
Und ich schreibe Gedichte
Für dich, wie üblich auf Papier,
Außerdem Briefe, keine E-Mails, alles handgeschrieben,
Die vergessene Kunst der alten Magie,
Aus Reimen und Rhythmen
Eine neue Welt zu erzeugen.
Du schöpfst sie aus Wortverbindungen
Und aus dem Spitzenmuster der Handschrift,
La lettre ouvre le secret du coeur.
* 3 *
Notizen am Rande des Krieges.
Was kann ich dir schreiben, du, Nachfahre des Titurel?
Du glaubst, dass unsere Zeit noch kommt,
Um die geträumten Träume zu verwirklichen?
Doch lass uns bis zum Ende ehrlich sein,
All das, wovon uns die Engel gesungen haben,
Wie Ammen an der Wiege,
Ist nur ein Summen, das wir
in Jamben und Trochäen zu fassen suchen.
Stattdessen aber schlagen wir uns die Stirn blutig.
Hier ist Montsalvens — ein Riese auf der Kohlenhalde.
Und der Kelch — das ist ein Glas mit Selbstgebranntem.
* 4 *
Notizen am Rande des Krieges.
Nach einer Kurve ändert das Leben die Richtung,
Du warst ein Philologe, ein Dichter,
Und wurdest Soldat. Freischärler
Und Terrorist, so schreiben es die Zeitungen
Und der Oligarch Akhemetov stimmt mit ein,
Und ich komme auf den Gedanken,
Wenn du so treffsicher schießen würdest,
Wie du schreibst – nur dann ergäbe das einen Sinn.
Die Muse ist verstummt. Noch eine Schießerei.
Und ich schreibe dir: Halt durch.
PS: Ich umarme dich fest.
* 5 *
Notizen am Rande des Krieges.
Im Namen der neugeborenen Republiken.
Notizen am Rande des Frühlings
Und der Revolution, die unsere Schicksale vereint.
Das ruinierte Land, das wir, du und ich,
Heimat nennen, ist wie eine Scheibe,
Wie ein Stück Brot in den Zähnen der hungrigen Junta,
Verzeih, ich bitte, meinen Reim:
Sie sind räudig wie der dreckige Hund da.
* 6 *
Notizen am Rande des Krieges.
Das Leben wird nicht ins Reine geschrieben. Ist nicht zu korrigieren.
Das menschliche Blut ist kein Saft aus roten Kirschen
Und keine Tinte. Niemand ist schuld,
Außer uns selbst. Gott schütze uns.
Ich träume davon, dass wir einander gegenüber sitzen,
Und du sagst: „Über uns werden einmal Bücher geschrieben
Und vielleicht auch Filme gedreht,
Darüber, wie junge Burschen den blutigen
und scharfen Geschmack des Kampfes
Und wie Mädchen, nicht allein durchs Hörensagen,
Den Schmerz der Liebe erfahren.“
* 7 *
Notizen am Rande des Krieges.
Du sagst mir, dass bei euch alles ruhig sei,
Und dass noch keine Schüsse gefallen seien,
Und dass zu sterben, vielleicht, nicht weh tue,
Du sagst, bei euch sängen jetzt Nachtigallen,
Und das Federgras der Steppe schaukle wie ein Meer,
Und ich lese die Blogs im Netz:
Der eine ist verwundet, der andere getötet, der Dritte schon begraben.
Und das Glück, das nicht rechtzeitig in mein Haus
Kommen konnte, verwandelt sich in Trauer.
Und ich wiederhole trotzig meine Lieblingsverse:
„Es gibt kein Glück auf Erden. Es gibt nur Frieden und Freiheit.“
Заметки на полях войны. (Связка писем другу для поднятия боевого духа)
На свете счастья нет. А есть покой и воля.
А. С. Пушкин
*1*
Заметки на полях войны.
Окопная строка, в которую вписали
Солдат, как буквы. Ты
Один из них.
И мой эпистолярий
Прочтешь едва ли.
Может быть,
Потом.
Вернись живым.
И мы друг друга снова прочитаем
И перечтем.
Пусть память сохранит,
Как вырываясь из глубин гортани,
Как поцелуй, как легкое дыханье,
Живое слово нас соединит.
*2*
Заметки на полях войны.
Ты полон злой решимости, отваги,
Ты пишешь их, а я пишу стихи
Тебе, традиционно на бумаге,
И письма, не е-mail, а от руки,
Забытое искусство древних магий
Творить из рифм и ритмов
Новый мир.
Ты воссоздашь его из словосочетаний,
Из почерка, как кружевной узор,
La lettre ouvre le secret du coeur.
*3*
Заметки на полях войны.
Что написать тебе, наследник Титуреля?
Ты думаешь, приходит наше время
Осуществить увиденные сны,
Но будем до конца честны,
Все то, о чем нам ангелы напели,
Как гули, в изголовье колыбели,
Лишь гул, который мы
Разбить пытаемся на ямбы и хореи,
А разбиваем лбы.
Здесь Монсальват – громада террикона.
А чаша – это банка самогона.
*4*
Заметки на полях войны.
Жизнь, сделав поворот, меняет вектор,
Ты был филологом, поэтом,
А стал солдатом. Боевик
И террорист, как пишут СМИ,
Им в тон гудит Ахметка,
И мне на ум одна приходит мысль,
Что, если ты стреляешь так же метко,
Как пишешь, – будет в этом смысл.
Умолкла муза. Снова перестрелка.
И я пишу тебе: «Держись.
Post scriptum. Обнимаю крепко».
*5*
Заметки на полях войны.
Во имя новорожденных республик.
Заметки на полях весны
И революции, объединившей наши судьбы.
Здесь ломоть развалившейся страны,
Который Родиной зовем и я и ты,
Как хлеба шмат, в зубах голодной хунты,
Но рифма просится, прости,
Что не сдержалась: хуй им.
*6*
Заметки на полях войны.
Жизнь набело. Ее не перепишешь.
Людская кровь не сок пунцовых вишен
И не чернила. Некого винить,
Кроме себя. Храни тебя Всевышний.
Мечтаю я: мы сядем визави
И скажешь ты: «О нас напишут книжки.
И фильмы снимут, тоже может быть,
О том, как познают мальчишки
Кровавый жаркий вкус борьбы,
А девочки уже не понаслышке,
А наяву боль узнают любви».
*7*
Заметки на полях войны.
Ты говоришь мне, что у вас спокойно,
И выстрелы пока что не слышны,
И умирать, наверное, не больно,
Ты говоришь, у вас там соловьи,
И степь ковыльная колышется, как море,
А я читаю хроники в Сети:
Тот ранен, тот убит, тот похоронен.
И счастье, не успевшее войти
В мой дом, готово обернуться горем.
И я твержу любимые стихи:
«На свете счастья нет. А есть покой и воля».